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Gemeinde Pasching nimmt neuen zentralen Grünschnittplatz ins Visier

In der Paschinger Gemeindepolitik werden Überlegungen angestellt, auf einem Grundstück gegenüber dem Tierfriedhof eine moderne und benutzerfreundliche Grünschnittanlage zu installieren. Die drei bestehenden Sammelstellen sollen vorerst bleiben und Gegenstand einer Evaluierung werden (Freigeschalteter Premium-Artikel).

Der Grundsatzbeschluss für die Schaffung einer modernen, weitgehend öffnungszeitenunabhängigen Grünschnittsammelstelle stand bereits im Juli auf der Tagesordnung des Paschinger Gemeinderats, aufgrund Bedenken einzelner Mandatare aus der SPÖ und der Jungen Liste wurde der Punkt jedoch vertagt und soll daher im Herbst behandelt werden.

Aktuell drei Grünschnittsammelstellen in Pasching

Die Gemeinde hatte aufgrund von Themen im lokalen Zusammenhang mit dem Stadionparkplatz in Wagram bereits 90.000 Euro für die dort befindliche Sammelstelle budgetiert, die Mittel werden nun aufgrund veränderter Umstände jedoch nicht mehr benötigt. In diesem Zuge hätte man, so Bürgermeister Markus Hofko zum „Paschinger Anzeiger“, aber generell hinterfragt, ob es überhaupt zielführend sei, 90.000 Euro in eine Grünschnittsammelstelle zu investieren, die nur Samstagvormittag geöffnet hat.

Parallel zum Sammelplatz in Wagram existieren mit Langholzfeld (Abensbergstraße) und Pasching-Ort (Mühlring) im Gemeindegebiet derzeit zwei weitere Grünschnitt-Sammelstellen. Am Standort Langholzfeld habe man baulich mit einer unpraktischen Grube zu kämpfen, die den Abtransport erschwere, zudem blockierten sich Autos auf dem kleinen Parkplatz immer wieder gegenseitig. Allen bestehenden Standorten ist, wie Bürgermeister Hofko betont, zudem gemein, dass nicht kontrolliert werden kann, wer dort den Müll entsorgt, es liegt auf der Hand, dass das Angebot auch von gemeindefremden Personen in Anspruch genommen wird. Ein Blick ins Budget legt offen, dass die Gemeinde aktuell jährlich 98.100 Euro für die Grünschnittsammelstellen aufwendet und damit fast schon halb so viel wie etwa für die Hausmüllentsorgung.

Digitales Drive-In-System mit ausgedehnten Öffnungszeiten

Durch die Einführung der digitalen Restmülltonne sei man nun in der Lage, bei einer Grünschnittsammelstelle ein Zutrittssystem einzuführen. Dieses würde lediglich etwas mehr als 4.000 Euro kosten, so Hofko, während sich die Aufwände durch Abtransport und Zusperrdienst auf zirka 30.000 Euro pro Jahr belaufen würden.

Dem Bürgermeister, der dieses Thema gemeinsam mit dem zuständigen Gemeindevorstand Michael Balazs (SPÖ) ausgearbeitet hat, schwebt daher vor, eine Art Drive-In im Einbahnsystem einzuführen. „Der Vorteil ist hier, dass der Grünschnitt sofort entsorgt werden kann, sobald er anfällt“, so Hofko, der hier den Mehrwert gegenüber den bestehenden, äußerst eingeschränkten Öffnungszeiten hervorhebt. Mit der neuen Grünschnittsammelstelle sei es theoretisch möglich, den Müll 365 Tage im Jahr sowie 24 Stunden pro Tag zu entsorgen. Die Einfahrt würde über einen sich binnen weniger Sekunden selbst erneuernden QR-Code – für digital weniger affine Bürger sollen auch Karten bereitgestellt werden – funktionieren. Somit wäre bei grober Verunreinigung auch sichtbar, wer eingefahren ist, und könnten gemeindefremde Personen künftig nicht mehr auf Kosten der Paschinger partizipieren.

Die in Aussicht genommene Fläche liegt geografisch im Nahbereich der Entsorgungsstelle Leitner, direkt gegenüber des Tierfriedhofs, das Grundstück befindet sich in Besitz der Diözese, mit der man einen Pachtvertrag abschließen würde.

Evaluierung über Fortbestand der bestehenden Anlagen

Die Errichtung würde, wie Bürgermeister Hofko informiert, etwa eineinhalb Jahre dauern. Angesprochen auf die dem „Paschinger Anzeiger“ aus politischen Kreisen bekannte Kritik, eine zentrale Grünschnittsammelstelle würde ein Mehr an Autofahrten verursachen und ein Zufahren per Scheibtruhe verhindern, verweist Hofko auf den Umstand, dass mit der Schaffung einer neuen Grünschnittsammelstelle kein Automatismus zur Auflassung der bestehenden Einrichtungen einhergehe. Es soll, so Hofko, dann eine Evaluierung über den Fortbestand der drei bisherigen Anlagen stattfinden. Außerdem verweist der Bürgermeister auf den Umstand, dass die Grünschnittkosten in der Müllgebühr enthalten seien, die auch von Bürgern ohne Garten mitfinanziert werden. Paschinger Bürger würden, bis auf die in der Regel nur zwei, drei Straßen entfernt wohnenden Anrainer, schon jetzt mehrheitlich mit dem Auto zu den Sammelstellen fahren.

Im September möchte der Bürgermeister, der die Vision bereits im Kreise der Fraktionsobleute vorgestellt hat, alle Gemeinderäte zur Präsentation einladen. „Unser wichtigstes Ziel ist jetzt nicht, dass die bestehenden Sammelstellen zusperren, bevor wir aber 90.000 Euro investieren, um eine davon in Schuss zu bringen, ist es besser, man investiert in eine neue Anlage, ganz einfach um einen Mehrwert für alle zu erzielen“, so Hofko abschließend.

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Foto: Paschinger Anzeiger

Peter Öfferlbauer

Peter Öfferlbauer ist Herausgeber und Redakteur der regionalen Print- und Online-Zeitung "Paschinger Anzeiger".

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