Leonding/Bezirk (pö). Auf dem Gebiet des bisherigen Dekanats Traun wurden mit Jahresbeginn 16 Gemeinden zur neuen Pfarre TraunerLand zusammengefasst. Der „Paschinger Anzeiger“ hörte sich bei der Diözese um.
Die Pfarren Leonding, Pasching, Dörnbach, Kirchberg, Oftering, Hörsching, Langholzfeld, Hart, Doppl, Traun, Oedt, St. Martin, Pucking, Haid, Berg und Ansfelden machen ab sofort gemeinsame Sache. Das einstige Dekanat Traun mit seinen ursprünglich 16 eigenständigen Pfarren wird damit zur Pfarre TraunerLand zusammengefasst.
Sinkende Katholikenzahlen und Priestermangel als Gründe
Dass die genannte Maßnahme nicht aus Jux und Tollerei erfolgte, liegt auf der Hand. Wie Michael Kraml, Pressesprecher der Diözese Linz und selbst bei der Reform beteiligt, gegenüber dem „Paschinger Anzeiger“ bestätigt, habe die Zusammenlegung freilich auch mit den generellen Entwicklungen der letzten Jahre zu tun. „Natürlich muss man die allgemeine gesellschaftliche Situation im Blick haben. Ein jeder weiß, dass es einen großen Priestermangel gibt, es ist nicht mehr so wie früher, dass man in jede Pfarrgemeinde einen Pfarrer entsenden kann“, sagt Kraml, der auch ins Treffen führt, dass die Katholikenzahlen heute andere sind als noch vor 50 oder 60 Jahren.
Mit der Bündelung der Kräfte gehen jedenfalls einige Vorteile einher. So werden, wie Kraml berichtet, die Priester vor Ort gewissermaßen von den vielen Verwaltungsaufgaben freigespielt, können sich damit stärker ihrer ureigenen Tätigkeit der Seelsorge widmen. Die Aufgaben im Zusammenhang mit der Verwaltung gehen nun auf einen zentralen Verwaltungsvorstand über. Für die Katholiken in den Gemeinden stellt dieser Umstand durchaus ein Mehr an Service dar, waren die Pfarrverwaltungen in den einzelnen Gemeinden zuletzt bei Weitem nicht durchgängig besetzt. Wer nun etwa eine Taufscheinkopie benötigt, kann somit besser serviciert werden, die Erreichbarkeit wird angehoben.
Zusammenlegung erzeugt Synergieeffekte
Nicht zuletzt wird auch die Beteiligung von Ehrenamtlichen intensiviert. Diesen komme, so Kraml, mehr Mitspracherecht zu. „Sie bringen sich stärker in die Gestaltung ihrer Gemeinde ein, das ist ein wesentlicher Punkt, man ist näher dran an den Leuten.“
Auch werde das Angebot künftig gut austariert. „Wir werden schauen, wo man spezielle Schwerpunkte braucht, wo es etwa gut ist, etwas mit Jugendlichen zu machen, wo das gut läuft und wo welches Angebot notwendig ist. Früher hatte man hier eine kleinere Einheit im Blick und darauf geachtet, dass es dort funktioniert, jetzt ist das natürlich übergreifend. „Man kann jetzt das Gesamtgebiet besser in den Blick nehmen und nicht jeder seinen eigenen Kirchenturm“, formuliert es Kraml treffend.
Was bedeutet die Reform nun für den typischen Sonntags-Kirchengeher? Kraml: „Es war zuletzt oft so, dass manche Gemeinden das Glück hatten, mit einem Pfarrer vor Ort jeden Sonntag die Eucharistie zu feiern, die Nachbargemeinde hingegen nur einmal pro Monat mit einem Aushilfspfarrer. Jetzt wird man versuchen, das gerechter zu verteilen.“ Als zentrale Pfarrkirche wird künftig jene in Leonding-St. Michael fungieren, in den einzelnen Gemeinden wird es für die Katholiken der Region dennoch weiterhin ein breites Angebot geben, wofür vor allem die Ehrenamtlichen sorgen werden.
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Foto: Paschinger Anzeiger