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Wilheringer Bürgermeister Mühlböck tritt zurück – erste Reaktionen

Wilhering (pö). Nach 26 Jahren legt Wilherings Ortschef Mario Mühlböck (SPÖ) sein Amt zurück. Wie eine offizielle Erklärung des Langzeit-Bürgermeisters und ehemaligen Landtagsabgeordneten am Montagvormittag nahelegt, erfolgte dieser Schritt aus gesundheitlichen Gründen. Mühlböck berichtete darin offen von einem Kopftumor im Jahr 2019, einer Operation wegen schwarzem Hautkrebs, einem schweren Autounfall sowie eines Corona-bedingten beidseitigen Lungeninfarkts, die der Politiker allesamt weggesteckt hatte. Im März jedoch könnte erneut eine Operation anstehen.

Interregnum von März bis Juni

Im Zuge einer Sole-Inhalation, während der eine digitale Uhr von 20 Minuten auf null runtergezählt hatte, war Mühlböck bewusst geworden, dass wieder 20 Minuten seines Lebens verstrichen waren. Mühlböck habe in seiner Zeit als Bürgermeister bereits viele Menschen zu früh für immer von dieser Erde gehen sehen, wie es weiter heißt.

Der 65-Jährige leitete die Geschicke der Gemeinde für ein gutes Vierteljahrhundert, bereits 1989 wurde er zum Vizebürgermeister bestellt. Kraft Gesetz werden nach Mühlböck, der bis März weitermachen wird, Wilherings 1. Vizebürgermeisterin, Christina Mühlböck-Oppolzer, interimistisch die Geschäfte übertragen, es wird jedoch eine Neuwahl schlagend. Diese soll laut Gemeindeinfo am 9. Juni zusammen mit der EU-Wahl stattfinden.

Langthaler: „Verdienstvolle Arbeit für das Lebenswerk Wilhering“

Die Nachricht von Mühlböcks Rücktritt kam für den politischen Mitbewerb in Wilhering durchaus unerwartet. „Etwas sprachlos und mit großer Überraschung habe ich heute Vormittag vom Rücktritt Mario Mühlböcks als Bürgermeister erfahren. Aufgrund der guten und engen Zusammenarbeit habe ich von seinen gesundheitlichen Herausforderungen gewusst und verstehe seinen Schritt. Es gibt nach einem langen politischen Leben auch einmal den Moment, wo das Private und das Persönliche im Vordergrund stehen dürfen. Bürgermeister Mario Mühlböck hat es sich – nach 26 Jahren verdienstvoller Arbeit für das Lebenswerk Wilhering – verdient, mehr Zeit für sich zu haben“, so Vizebürgermeister Markus Langthaler (ÖVP) in einem Statement auf Anfrage des „Paschinger Anzeiger“. „Ich bedanke mich für die gute Zusammenarbeit sowie für den persönlich wertschätzenden Umgang. Die ÖVP Wilhering wünscht Bürgermeister Mario Mühlböck gesundheitlich alles Gute und, dass all seine privaten Wünsche für ihn in Erfüllung gehen“, so Langthaler weiter.

Reaktion von Grünen und FPÖ

“Ich bin seit fast 40 Jahren gemeinsam mit Mario Mühlböck in der Gemeindepolitik. Wir haben trotz manchmal unterschiedlicher Ansichten ein korrektes Verhältnis, und auch die Atmosphäre im Gemeinderat ist eine angenehme und konstruktive. Ich war überrascht vom Rücktritt, verstehe aber die Gründe. Ich wünsche Mario Mühlböck alles Gute und vor allem Gesundheit”, so Wilherings Grünen-Sprecherin Doris Eisenriegler.

„Zuallererst möchte ich mich bei Mario Mühlböck für seinen jahrelangen Einsatz im Sinne unserer Gemeinde, die konstruktive politische Zusammenarbeit und den respektvollen persönlichen Umgang recht herzlich bedanken. Auch wenn der Schritt für die meisten überraschend kommt, so ist er bei genauerer Betrachtung doch nur allzu verständlich. Nach 26 Jahren als Bürgermeister kann man stolz auf das Erreichte zurückblicken. Für den neuen Lebensabschnitt wünsche ich ihm viel Kraft, Gesundheit und wertvolle Zeit mit seiner Familie“, fügt FPÖ-Ortsparteiobmann Dietmar Wießmayer an.

Der „Paschinger Anzeiger“ wird im Hinblick auf die gemeindeseitig angekündigte Bürgermeisterwahl für Juni umfassend und mit einem themenbezogenen Extra berichten, eine vertiefte Erörterung des Aspekts der Neuwahl ist aus Gründen des Respekts zum heutigen Zeitpunkt jedoch nicht angezeigt.

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Foto: Paschinger Anzeiger

Peter Öfferlbauer

Peter Öfferlbauer ist Herausgeber und Redakteur der regionalen Print- und Online-Zeitung "Paschinger Anzeiger".

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